Nicht Sprüche sind es, woran es fehlt; die Bücher sind voll
davon. Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.
Epiktet
Was hat die fast zweitausend Jahre alte Erkenntnis des antiken Philosophen mit dem rund einhundert Jahre jungen Begriff der Betriebswirtschaftslehre zu tun? Die Gemeinsamkeit ist ein Mangel. Auf der einen Seite besteht offenbar traditionell ein Mangel an Menschen, die Wissen anwenden. Auf der anderen Seite nimmt BWL (englisch business administration) als Wissenschaft per definitionem an, dass Güter knapp sind und daher einen wirtschaftlichen Umgang erfordern. Oder kurz: Zu wenig Menschen befassen sich mit dem Wirtschaften knapper Güter. Wie kann das sein, zumal BWL lt. Statistischem Bundesamt (Studierende an Hochschulen – Fachserie 11 Reihe 4.1, 2019/2020) bei beiden Geschlechtern seit mehreren Jahren der beliebteste Studiengang ist? Dieser scheinbare Widerspruch löst sich in den beiden folgenden Erkläransätzen auf und zeigt dabei gleichzeitig den Kerngedanken unserer Podcast – Show. Die Erklärung liegt in der Veränderung und im Vergessen. Die BWL ist eine Disziplin der Sozialwissenschaften, hier unterliegen die Erkenntnisse und Theorien verstärkt einem Wandel der Zeit. Gestern noch wahr, heute veraltet oder gar falsifiziert? Sicher nicht immer ganz so schnell, aber das zwanzig Jahre alte Wissen des “Dipl.-Betriebswirt (FH)” kann Clayton M. Christenen´s Theorie disruptiver Innovation noch nicht kennen. Und es unterliegt zusätzlich dem Vergessen, insbesondere weil viele Definitionen der BWL nicht ganz “griffig” sind und mangels Anwendung zunehmend in Vergessenheit geraten. In diesem Umfeld erodierten Wissens fallen selbst Diplom-Ingenieure in Vertrieb und Vertriebsführung nicht weiter auf. Anders herum ist das kaum vorstellbar, ich kenne zumindest keinen einzigen Fall, in dem ein Betriebswirt ohne entsprechende Weiterbildung als Ingenieur tätig ist.
Ein Meister, der einen Arbeiter anschreit, weil er
etwas falsch gemacht hat, ein Abteilungsleiter, der
den bequemen Untergebenen befördert und nicht
den tüchtigen, der Chef, der inkonsequent oder un-
gerecht ist – sie richten mehr Schaden an, als durch
größte Mühe wieder gutgemacht werden kann
Heinrich Nordhoff (Ehem. Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG)
Aus ganz persönlichen Überlegungen, wie diesem “Veralten und Vergessen” entgegengewirkt und neues Wissen erschlossen werden kann, ist der “Karlsdorf calling Business Administration Podcast” entstanden. Er dient gleichermaßen als Multiplikator und als Zugang zu neuen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen einbringen möchten. Dank managementorientierter Sichtweise bleiben die Themen weder nur an der Oberfläche, noch verlieren sie sich im Mikrokosmos. Das wichtigste Ziel der Show ist erreicht, wenn Hörer etwas zum Mitnehmen finden, um – in welcher Weise auch immer – bessere Bewerbende, Mitarbeitende oder Vorgesetzte zu werden. Hören Sie einfach mal rein, geben Ihr Feedback oder nehmen aktiv als Co-Host an der Show teil, denn wir bringen bekannte Themen mit einem neuen Ansatz.